Der
Rosenwirt ist ein tragischer Held, der ohne seinen Willen an die Spitze einer
„Revolution“ geschoben wurde, die wie ein Wetterleuchten für die Ereignisse
des auslaufenden 18. Jahrhunderts in Europa sein sollte. Sein einziges Anliegen
war jedoch die Freiheit seiner Stadt zu schützen und die Missstände zu bekämpfen.
Um
die Schulden der freien Reichsstadt Wimpfen zu bezahlen, sollte den Bürgern ihr
letztes bürgerlichen Recht, die „Holzgabe“, per kaiserliches Gesetz
entzogen werden. Die Bürger, die in Wien Revision gegen dieses neue Gesetz
einlegten, wollten sie eine Holzverteilung nach dem alten Recht bis zur entgültigen
Entscheidung erreichen, was sie schnell in Konflikt mit dem unnachgiebigen
Magistrat der Stadt brachte. Unter der Führung des Rosenwirts verweigerten die
Bürger ihren Regierenden die Gefolgschaft und begannen das Holz aus dem
stadteigenen Forst selbst zu verteilen. Im Verlaufe der Rebellion wurde der
Rosenwirt von seinen Mitstreitern zu Unrecht zum Verräter erklärt und von da
an in dem Städtchen geschmäht und gemieden. Sein Lokal "Zur Rose"
wurde kaum noch besucht, bis auf die Bauern aus dem Tal und die Fischerzucht,
die zu ihm hielten gingen jeden Sonntag nach der Messe zum Rosenwirt.Nachdem die Revision des Kaisers zurückgewiesen wurde, mussten die Bürger auf ihr letztes Bürgerrecht verzichten und zurück blieben die Kosten. Für all das Unglück hatte sie einen Sündenbock: den Rosenwirt, der die Rebellion zunächst angeführt und dann verraten hatte. Fünf
Jahre später kam es im Februar 1784 zu einer Flutkatastrophe. Im ganzen Land
traten die Flüsse über die Ufer. Von dieser Katastrophe war auch der untere
Teil der Stadt betroffen. Die Bürger der oberen Stadt konnten nichts für ihre
Freunde und Verwandten tun, da jeder Versuch die überflutete Häuser zu
erreichen mit dem Leben bezahlt werden musste. Trotzdem versuchte der Rosenwirt
die Bauern und Fischer mit einem Boot zu erreichen, da sie immer zu ihm gehalten
hatten. Und er vergelte nach eigener Aussage „Treue um Treue“.
Er
kam aber nie im unteren Stadtteil an und seine Leiche wurde erst nach dem zurückweichen
der Fluten gefunden. Halb im Sand begraben, blickte sein Angesicht hoch zu
seiner lieben Stadt und eine Hand des Toten starrte aus dem Sand, als wolle er
alle nochmals grüßen. der Tode die Achtung, die ihm während des Lebens versagt geblieben war. |